Schloss Lehrensteinsfeld

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Das Renaissance-Schloss wurde Mitte des 16. Jahrhunderts durch die Familie von Gemmingen auf noch aus dem Mittelalter stammenden Burgfundamenten erbaut.

1649 wurden das Schloss und das Dorf Lehrensteinsfeld vom Feldmarschall Ludwig von Schmidberg erworben, der während des Dreißigjährigen Krieges sowohl in den Diensten von König Gustav Adolf von Schweden als auch der Franzosen stand. Seine Nachkommen gestalteten 1770 die Südfassade des Schlosses im beginnenden französischen Klassizismus um.

Die Familie Dietzsch erwarb das Schloss im Jahr 1887 zusammen mit seinen Lehrensteinsfelder Besitzungen. Für seinen modernen und zukunftsorientierten Obstbau wurde der Gutsbesitzer Carl Dietzsch 1961 zum „Ehrensenator der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim“ ernannt.

Nach einer 25-jährigen Pause haben die heutigen Eigentümer, die Familie Dietzsch-Doertenbach, die vorher verpachteten Weinberge sorgfältig neu bepflanzt, den Obstanbau weiter kultiviert und so im Renaissance-Schloss und dem dazugehörigen Grundbesitz einen ­Geheimtipp für Kenner und Liebhaber geschaffen.

Das Schloss ist ein gut 40 m langer und fast 15 m tiefer Giebelbau. Ein ummauerter, von Wirtschaftsgebäuden eingerahmter Hof trennt die nach Südsüdosten weisende Hauptseite von der von Steinsfeld kommenden Straße. An die nördliche Langseite, die zwei von Giebeln bekrönte kleine Vorbauten aufweist, schließt sich ein großer Garten an. Ein unten quadratischer, oben achteckiger Turm steht vor der Nordwestecke des Schlosses; da er nicht höher als das Hauptgebäude ist, tritt er von vorne nicht in Erscheinung. Unter der ganzen Länge des Bauwerks befindet sich ein großer, durch einen Kellerhals im Westgiebel zugänglicher Keller mit Tonnengewölbe.

 

Weingut im Schloss

 

Das Weingut Schloss Lehrensteinsfeld wurde im Jahre 1986 von den heutigen Besitzern Nicola und Dr. Maximilian Dietzsch-Doertenbach zu neuem Leben erweckt, mit der Maßgabe, beste Weine mit den traditionellen württembergischen Rebsorten zu erzeugen.

Heute verfügt unser traditionsreicher Betrieb über eine Rebfläche von knapp 6 Hektar in den besten Lagen von Lehrensteinsfeld. Dort wachsen, auf teilweise sehr kargen Keuperböden, mineralische und ausdrucksstarke Rieslinge, Spätburgunder und Lemberger. Mit besonderer Sorgfalt pflegen wir unsere Weinberge naturnah, da wir der Meinung sind, dass nur durch eine nachhaltige und ganzheitliche Bewirtschaftung eine hohe Weinqualität möglich ist.

Das besondere Flair besitzt das Weingut durch seine bauliche Einzigartigkeit. Der Weinausbau findet dort in den alten Gewölbekellern des Schlosses statt.
An mehreren Veranstaltungen im Jahr – oder auch bei einem individuellen Termin – haben Sie die Möglichkeit, unsere Weine, das Weingut und das Schloss Lehrensteinsfeld kennen zu lernen.

 

Lehrensteinsfeld

Lehrensteinsfeld entstand aus den beiden Weilern Lehren und Steinsfeld, die inzwischen zusammengewachsen sind.

Für Lehren stellte Papst Alexander IV 1257 diese als Schutzurkunde aus, bezogen auf das Zisterzienser Nonnenkloster Lichtenstern für Landgüter (villis) in „Lohern“. Steinsfeld wurde erst 1384 in einer nicht mehr auffindbaren Urkunde urkundlich erwähnt als zur Herrschaft Weinsberg gehörend. Ende des 13. Jahrhunderts hatten die Grafen von Löwenstein die Lehenshoheit über das halbe Dorf Steinsfeld besessen.

Vor 1378 war als Zeichen einer früheren Besiedlung also schon ein Burgstall vorhanden. Weitere Daten aus dem Heilbronner Urkundenbuch bestätigen die frühere Besiedlung. Dort werden 1343 ein „Hermann von Steinsfeld“, Schultheiß zu Weinsberg genannt und 1345 als Lieferanten für das Klarakloster Heilbronn „Heinrich und Hermann von Steinsfeld“.

Lehrensteinsfeld hat sich mit seinen mittlerweile knapp 2.500 Einwohnern einen dörflich-idyllischen Charakter erhalten. Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Lehrensteinsfeld, die Christuskirche, das historische Rathaus oder der Wehrturm, verleihen der Gemeinde als gut erhaltene Zeugen der Vergangenheit einen unverwechselbaren Charme.